»Der Herbst«
Ein Film über das, was unausgesprochen bleibt.
»Der Herbst« ist ein sehr persönlicher Film. Die Geschichte basiert auf meinen eigenen Erfahrungen: Zwei meiner Schwestern starben an der genetisch bedingten Krankheit Metachromatische Leukodystrophie — ich selbst bin Trägerin des Gens. Diese familiäre Realität hat meine Kindheit und Jugend  geprägt, oft auf eine leise, unausgesprochene Weise. Eine Kindheit, die von freiem Spiel und Leichtigkeit hätte bestimmt sein sollen, wurde früh überschattet — von Krankheit, Verlust und vor allem von Sprachlosigkeit.

Mit Anfang 20 begann ich, mich intensiver mit dem Tod meiner Schwestern auseinanderzusetzen. In diesem Trauerprozess entstand auch eine gemeinsame Erinnerungsfeier — ein unbewusster Versuch, Nähe zu schaffen, wo Worte oft fehlten. Innerhalb meiner Familie war es lange schwer, offen über diese Geschichte zu sprechen. Mit diesem Film möchte ich einen Raum öffnen für das, was in vielen Familien unausgesprochen bleibt: Wie schwer es sein kann, mit den Menschen, die einem am nächsten stehen, über Themen wie Krankheit, Verlust und Weitergabe zu sprechen. Und wie unterschiedlich der Umgang mit diesen Erfahrungen sein kann — zwischen Geschwistern, zwischen Eltern und Kindern, in uns selbst.

»Der Herbst« erzählt von einer jungen Frau, die mit einer lebensverändernden Diagnose konfrontiert wird und auf eine Familie trifft, die geprägt ist von Erinnerungen, Trauer und emotionaler Verschlossenheit. Besonders in der Beziehung zur Mutter verdichten sich Themen wie Schuld, Fürsorge, Erwartungen und das Schweigen zwischen Generationen. Die Mutter-Tochter-Beziehung steht im Zentrum: ein Spannungsraum zwischen Nähe und Fremdheit.

Mich interessiert, wie wir mit existenziellen Themen umgehen, wenn Worte fehlen. Wie Trauer, Verantwortung und familiäre Rollenbilder nicht nur geäußert, sondern auch verschwiegen, verkörpert und weitergegeben werden. Ich glaube, dass genau im Sichtbarmachen dessen, was sonst verborgen bleibt, eine Form von Heilung entstehen kann.

Die Kamera bleibt dabei nah an den Figuren — sie beobachtet Bewegungen, Blicke, Pausen. Emotion entsteht im Körper, im Raum zwischen den

Worten. Inspiriert von Filmen wie Close (Lukas Dhont) geht es mir um ein Kino der Feinheit, das nicht erklärt, sondern erspürbar macht. Dabei trägt Der Herbst trotz seiner Schwere eine warme, manchmal sogar leichte Tonlage. Ich glaube, dass genau darin eine Kraft liegt: in der gleichzeitigen Präsenz von Schmerz und Zärtlichkeit, von Schweigen und Nähe.

»Der Herbst« ist nicht nur ein Film über eine seltene Krankheit — es ist ein Film über Familie, über das Erwachsenwerden, über das Aushalten und

Überwinden von Sprachlosigkeit. Und darüber, wie man einen Platz in einer Welt findet.

– Anmerkung der Regisseurin Marie Eberhardt


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